Herzlich willkommen auf dem Waldlehrpfad „Walscheid“

Ziel des Lehrpfades ist es, das Wissen um unsere Bäume und Sträucher zu bewahren sowie es den Schülern, Pfadfindergruppen und anderen Naturinteressierten zu vermitteln. Gleichzeitig wird mit dem Lehrpfad ein Anreiz geschaffen, die heimische Natur wieder bewusster zu erleben. Dazu trägt die Kenntnis der bei uns vorkommenden Flora bei. Im und am Wald auf Walscheid wachsen über 30 verschiedene, zum Großteil heimische Baum- und Straucharten.


Zur Waldgeschichte

In den Höhenlagen der Eifel würden wir einen buchenreichen Wald vorfinden, hätte der Mensch nicht in die Waldstruktur eingegriffen. Der bis vor etwa 1.000 Jahren geschlossene Buchenwald wurde in bodenfeuchten Hanglagen mit Eschen und Bergahorn bereichert. Häufig finden wir auch die Eberesche und die Salweide auf feuchten Standorten. In den tieferen Lagen und an den wärmeren Südhängen kommt die Eiche vor, die häufig mit der Hainbuche vergesellschaftet ist. Im Naturwald finden sich hier weitere Baumarten, wie die Vogelkirsche oder die Mehlbeere.

Als vor ca. 1.000 Jahren die erste Rodung einsetzte, entstanden unsere Dörfer. Dorfnamen, die mit –rath oder –roth enden, zeugen davon. Aber auch Ortsnamen, die auf –berg, -bach oder -feld enden, haben ihren Ursprung in dieser Zeit. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Wald stark zurückgedrängt. In der Eifel entstand eine Heidelandschaft, die Schafwirtschaft hatte ihre Blütezeit. Landschaftsprägend war hier der Wacholder und der Ginster, auch als Eifelgold bezeichnet. Diese

Baum und Straucharten wurden von den weidenden Schafen verschmäht. Der Ginster hat bis heute an den Waldrändern und auf Ödlandflächen überlebt, den Wacholder findet man nur noch selten.

Vor über hundert Jahren begann man mit der Wiederaufforstung der Heide- und Ödlandflächen. Sonderprogramme in der damals preußischen Rheinprovinz förderten den Anbau der Fichte und der Kiefer durch Pflanzung und durch Saaten. Besonders die Fichte hat sich als Baumart etabliert, da sie rasch wächst und gutes Bauholz liefert. In den vergangenen 30 Jahren erfolgten weitere Aufforstungen mit der Baumart Douglasie, die der Fichte in ihrer Wuchsleistung noch überlegen ist. Die Douglasie weist auch eine etwas höhere Stabilität als die Fichte auf, welche bei dem Sturm Wiebke im Jahre 1990 stark vom Windwurf betroffen war. Nach 1990 wurde in den hiesigen Gemeindewäldern wieder verstärkt Laubholz angepflanzt. Die noch vorhandenen Buchen- und Eichenaltbestände werden durch herabfallende Bucheckern und Eicheln natürlich verjüngt.

Zum Gemeindewald Laubach

Der Gemeindewald umfasst ein Fläche von etwa 100 ha. Geprägt wird der Wald von mittelalten und alten Fichtenbeständen und von Douglasiebeständen in den jüngeren Altersstufen. Auf Walscheid steht der älteste Waldbestand in der Gemeinde Laubach. Das Geburtsjahr der Kiefern ist das Jahr 1881.

Zum Waldort Walscheid

An der höchsten Stelle von Walscheid befindet sich ein trigonometrischer Punkt. Die Höhe über NN beträgt 563,8 m. An dieser Stelle findet man den Wall einer alten Schanze, die Anfang des 19. Jahrhunderts noch auf freier Fläche liegend kartiert wurde. Nach Nordosten wird Walscheid von der L 52 begrenzt, die gleichzeitig Gemeindegrenze zu Masburg ist.

Idee und Gestaltung des Lehrpfades

Der Waldlehrpfad wurde inhaltlich und in der Ausführung durch die Europäische Pfadfinderschaft St. Georg, Stamm „Carpe diem“ Müllenbach-Laubach gestaltet. Der Waldlehrpfad wird künftig von den Pfadfindern gepflegt und erweitert. Der Lehrpfad wurde finanziell durch die Frauengemeinschaft Laubach unterstützt.

Bitte gehen Sie mit der heimischen Natur und den aufgestellten Tafeln pfleglich um.