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Aus der Geschichte Laubachs

Die erste unumstrittene urkundliche Nennung stammt aus dem Jahr 1455. Gericht, Leute und Gefälle zu Laubach wurden an den Grafen von Virneburg verkauft. Die Virneburger werden 1024 zum ersten Mal genannt; sie waren vom Erzbischof von Trier eingesetzte Lehnsherren und bekleideten in der Feudalzeit wichtige Ämter. Laubach gehörte zum Hochgericht Masburg und war zehntpflichtig an die Stiftsherren von St. Castor in Karden.

Auf eine frühe Besiedlung deuten Funde in der Umgebung, zum Beispiel in der Ortsgemarkung ein Hügelgrab aus der späten Bronzezeit. Auch die Römer haben ihre Spuren hinterlassen. Und dann waren sie alle mal hier, die Kelten, die Germanen, die Franken...

Der Name leitet sich wahrscheinlich vom mittelhochdeutschen lôbach ab; lô’ oder lôch’ bedeutet Gehölz, Wald. Später wurde loupach daraus, wobei loup’ wiederum Laub, Wald bedeutet, ach’ verweist auf ein sumpfiges Gebiet, einen Bach. Laubach liegt in bewaldetem Gebiet am Kaulenbach. 1563 hatte der Ort 15 Feuerstellen, 1680 gab es 5 Familien, 100 Jahre später 26 Häuser.

Häufig zogen Kriegsheere über das Land, etwa die Eroberungsheere Ludwigs XIV. oder die Horden des 30-jährigen Kriegs, wobei sie das Wenige, was die Bewohner hatten, verwüsteten und raubten. Unter napoleonischer Herrschaft wurde das linksrheinische Gebiet 1798 französisch und die Verwaltung nach französischem Vorbild strukturiert. Laubach gehörte zum Département Rhein-Mosel und zum Canton und zur Mairie Kaisersesch. 1809 zählte es 17 Seelen. Das Rheinland genoss durch die Zugehörigkeit zu einem großen Staat Vorteile wie Gewerbefreiheit, Rechtsgleichheit und Ausbau des Straßennetzes. Über Laubach führte die Route de deuxième classe Koblenz Trier Paris. Während der Französischen Revolution hatten sich Emigranten im Rheinland niedergelassen, von deren Existenz in Laubach noch heute zahlreiche Familiennamen zeugen: Bourgeois (eingedeutscht in Buschwa), Gorges, Lefev, Regnier, Gilles. Auch sprachliche Wendungen, darunter viele aus dem Dialekt, haben ihre Wurzeln im Französischen.

Als Europa beim Wiener Kongress 1815 neu aufgeteilt wurde, wurde das Rheinland preußisch. Die preußische Zeit brachte soziale und wirtschaftliche Verbesserungen in die arme Eifel. Die Gesundheitsfürsorge wurde intensiviert, Straßen, Schulen und Kirchen wurden gebaut, das Handwerk blühte auf und eine bescheidene Industrie etablierte sich, wenn auch der Schwerpunkt auf der Landwirtschaft lag, die in dem kargen Land sehr mühsam war und nur geringe Erträge brachte. Die Einwohnerzahl Laubachs war 1832 auf 270 gestiegen und noch einmal auf 345 im Jahr 1872.

Die Kriege 1870/71 und die beiden Weltkriege belasteten das Gebiet wieder sehr. Viele Laubacher Männer kamen aus den Kriegen nicht zurück.