Der Gemeindewald Laubach

Mit seinen 99,2 ha erstreckt sich der Gemeindewald Laubach in kleinen Waldorten rund um die Ortsgemeinde.
Der Höhenrahmen schwankt zwischen 380 m NN und 580 m NN. Nach der Isothermenkarte von Rheinland-Pfalz liegt die Jahresdurchschnittstemperatur des Gemeindewaldes Laubach unter 7 Grad Celsius.

Der durchschnittliche Jahresniederschlagswert liegt bei 750 mm. Die bodenbildenden Gesteinsarten sind Tonschiefer und Grauwacke.

Die Böden sind weiterhin von der vulkanischen Tätigkeit in derEifel beeinflusst. Höhepunkt ist der Ausbruch des Vulkans bei Maria Laach vor 11.ooo Jahren, dessen Flugaschen selbst in Südschwarzwälder Seen nachgewiesen werden können. Basaltbomben befinden sich auf dem höchst gelegenen Waldort „Wolfsburg“.
Hier wurde, wie der Name schon verrät, 1880 der letzte Wolf in dieser Gegend erlegt.

Seit 2002 führt ein Waldlehrpfad mit anschaulichen Tierskulpturen rund um den Waldort „Wahlscheid“. Das Wegenetz ist mit festen Wegen gut ausgebaut ; Nebenwege erfordern jedoch teilweise festes Schuhwerk.
Die Abwechslung im Relief bietet dem Wanderer herrliche Ausblicke, bei guten Wetter über das Enderttal und den Hochpochtener Wald weit in den Hunsrück hinein. Die Ortsgemeinde ist Ausgangspunkt eines interessanten Schiefergruben-wanderweges in das Naturschutzgebiet Kaulenbachtal.
Die natürliche Waldgesellschaft ( der natürlich vorkommende Wald ohne Eingriff des Menschen ) ist ein Buchen – Eichenwald und ein Ahorn – Eschenschluchtwald in den Bachtälern.

Der Gemeindewald besteht zu 70% aus Nadelholz und zu 30% aus Laubholz. Wie in vielen Gemeindewäldern der Eifel stammt der Nadelholzanteil aus den Auf-forstungen ehemaliger Ödland - und Huteflächen in der Preußenzeit mit Fichte und aufgegebener landwirtschaftlicher Flächen mit Kiefer. In den 60-iger bis 80-iger Jahren kam dann vermehrt die Douglasie

hinzu. Anfänglich wurde die Fichte von der Bevölkerung bekämpft ( de Prußeboam ), da sie keine Mast wie Bucheckern und Eicheln trägt, die für das Vieh als Nahrung dienten. Doch galt sie dann viele Jahrzehnte als der Brotbaum der Eifel. Nach dem zweiten Weltkrieg kam es wieder zu größeren Aufforstungen mit Nadelholz, verursacht durch Reparationshiebe in der französisch besetzten Zone.

Der große Orkan 1990 Wiebke kann man als säkulares Ereignis für die Bewirtschaftung der Eifelwälder und des Gemeindewaldes Laubach bezeichnen. Er führte jedem vor Augen, wie instabil und anfällig reine Nadelholzbestände sind.
Es kam zu einer Trendwende in der Waldbewirtschaftung, hin zum Mischwald. Die Fichtenwindwurfflächen wurden mit Laubmischwälder wieder aufgeforstet. „Dies ist unser Beitrag zum Naturschutz“ formulierte einmal der ehemalige Ortsbürgermeister
Josef Rieder.

Seit 2000 ist der Gemeindewald nach PEFC zertifiziert.
Die Zertifizierung soll den Nachweis liefern, dass der Wald dieser Betriebe nachhaltig und naturnah bewirtschaftet wird. Im Sinne des naturnahen Waldbaus orientiert sich die Waldwirtschaft an der natürlichen Entwicklung, es unterbleiben Kahlschläge und es werden wieder Laubbäume in die Nadelholzbestände eingebracht. Die Bedeutung und Mehrung naturnaher Mischwälder mit ihrem Nebeneinander von flach - und tiefwurzelnden Baumarten für den Wasserhaushalt in der Nähe der Wassereinzugsgebiete gewinnt angesichts jüngster Hochwasser-katastrophen an Aktualität. Auf Initiative der Ortsbürgermeister Manfred Valerius und Alois Klotz hat die Gemeinde 3,5 ha ehemalige, an den Gemeindewald angrenzende, landwirtschaftliche Flächen angekauft und mit Laubmischwälder wieder aufgeforstet. Nicht zuletzt setzt sich die Gemeinde mit dem Jagdpächter dafür ein, langfristig angemessene Wildbestände zu erreichen, die Zäune und Verbissschutz überflüssig machen. Im Bewusstsein der Agenda 21 - Zielsetzung wollen die Verantwortlichen den Gemeindewald zu einem strukturreichen, stabilen und wertvollen Mischwald weiterentwickeln. Dies führt letztendlich auch zu einem
ästhetisch ansprechenden Wald mit einem hohen Erholungswert.


Ein Bericht von:
Forstamtmann Michael Fohl
Förster des Gemeindewaldes Laubach

Weitere Infos zum Gemeindewald insbesondere auch zum zertifiziertem Holz geben:

Forstrevier Hochpochten
Kleewiesenweg 18
56766 Ulmen
FON: 02676/1666
FAX: 02676/910206
E-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

(Forstamt Cochem oder Ortsgemeinde Laubach)

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